... trügerischen Illusion

Wir leben mit und in einer trügerischen Illusion,
in unserer persönlichen trügerischen Welt.
Wir wollen gar nicht alles wahrnehmen und wissen.
Wir würden am liebsten in Bullerbü leben,
was immer das ist.

Was wir wahrnehmen, erscheint uns als Wirklichkeit. Tatsächlich ist unser Bild der Welt subjektiv, lückenhaft, trügerisch und zerbrechlich. Zaubertricks, Sinnestäuschungen und so erstaunliche Phänomene wie Synästhesie machen das deutlich. Die Aufmerksamkeit ist das Tor zur bewussten Wahrnehmung.

Wer Smaland in Schweden gesehen und erlebt hat, der weiß, dass nur so gewesen sein kann, wie Astrid Lindgren es ihren großen und kleinen Fans auf der ganzen Welt erzählte. Hier wurden die Filme der "Kinder aus Bullerbü" gedreht. Nur ein paar Autominuten von Sevedstorp entfernt, liegt die kleine Ortschaft Gybberyd.

Das idyllischem (Schweden-)Bild von Bullerbü fand vor allem in Deutschland seinen Niederschlag auch in dem Begriff des Bullerbü-Syndroms, das die durch die Romane und Erzählungen Astrid Lindgrens romantisierte Wahrnehmung Schwedens als idealisiertes Land von intakter Natur und unbeschwerter Kindheit bezeichnet.

Ein Beispiel für das Bullerbü-Syndrom, das auch von Franke benannt wird, sind die in Schweden spielenden Romanzen und Familiengeschichten der deutschen Drehbuch- und Romanautorin Christiane Sadlo, die unter dem Pseudonym Inga Lindström schreibt. Über 40 dieser Romanzen sind seit 2004 mit großem Erfolg für das ZDF verfilmt worden. Die Geschichten werden zwar in Schweden verfilmt, aber der Inhalt ist von den realen schwedischen Verhältnissen weitestgehend abgekoppelt.

Wir Kinder aus Bullerbü ist eine Kinderbuchreihe der schwedischen Autorin Astrid Lindgren, die das idyllische Leben auf dem Land aus der Sicht eines siebenjährigen Mädchens schildert. Der Ortsname, im Original Bullerbyn, bedeutet wörtlich "Lärmdorf", was nur in manchen Sprachen mitübersetzt wurde, z. B. amerikanisches Englisch.




Albert Ackermann, 15. August 2021