4 TTs auf Reisen durch Kastilien

oder: Spanien hautnah / 5. Mai 2003, 2ter Reisetag
von Andrea Pleikies



... Am 05. Mai 2003 überfuhr die TT-Karawane nun gegen 09:30 Uhr endlich die Französisch/Spanische Grenze, bei tiefhängenden Wolken und Regen, Regen, Regen ... so ganz im krassen Gegenteil zum Wetter am Vortag ... aber die TTour-Teilnehmer liessen sich die Stimmung nicht verhageln, auch wenn man kurz hinter der Grenze bei San Sebastian in einen Mega-Stau geraten war ? Berg auf ? Berg ab ? eine Blechlawine und mittendrin die 4 TTs aus Deutschland....

... zu diesem Zeitpunkt hatten sich Heiko & Andrea bereits vom "Zeitplan" für diesen Tag verabschiedet ? 1 Stunde mit geringfügigem Stop und Go - das würde man nie aufholen ...

Das Wetter liess zunächst nichts Gutes ahnen, Spanien empfing uns mit trübem Wetter, bei der Durchfahrt durch die Pyrenäen konnte man teilweise vor lauter tiefhängender Wolken kaum etwas von der Landschaft sehen ? das Baskenland kam einem richtig unfreundlich und ungemütlich vor ?

und man gewöhnte sich langsam an den Anblick von verregneten Autoscheiben. So kam es, dass man in erster Linie bei der Durchfahrt durch das Baskenland gedanklich mit Wolkenschieben beschäftigt war, während man sich Land und Leute ansah ? vor allem letztere im Polizeidienst hoben sich farblich sehr von der trüben verregneten Landschaft ab: wenn man / frau es bis dato noch nicht gewusst hatte, nun wusste man es, warum die Bakenmütze, Baskenmütze heisst: die baskische Polizei trägt diese in wunderschönem Rot in Kombination mit brauner Lederjacke: einfach nur CHIC ! Davon konnten wir uns im Vorbeifahren überzeugen, einen direkten Kontakt haben wir glücklicherweise vermeiden können ...



Fast gegen Mittag hatten wir es endlich geschafft, wir überfuhren die Grenze zur Provinz Castilla y Leon ? und siehe da ... der Himmel wurde heller und es hörte auf zu regnen ...

bedauerlicherweise hielt dieses nicht lange an, kaum eine Stunde und den ersten Osborne-Stier später empfing uns kurz vor unserem Zielort für diesen Tag eine Gewitterfront mitten auf der Landstrasse mit Sicht deutlich unter 50 Meter und nur 12° C ? ganze 20° C weniger als am Tag zuvor - na prima ... für unseren Ausflug, der noch an diesem Tag als Option geplant war, sah es zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht gut aus

und plötzlich liegt es vor uns ... Pedraza ... ein mittelalterliches Dorf, umgrenzt von seiner alten Befestigungsmauer und so schmalen Gassen und Toren, dass jeder Fahrer zunächst schluckte, als es hiess, da müssen wir durch

es kamen so existenzielle Fragen auf wie: "Wie breit ist eigentlich ein TT ? - und ? passen wir zwei denn überhaupt durch diese Baustelle?" wenn die Fahrer zu diesem Zeitpunkt schon geahnt hätten, wo sie noch überall durch müssen in den noch vor ihnen liegenden zwei Wochen....



Die Fahrt vom Vortag deutlich in den Knochen spürend und die anstrengende Fahrt von diesem Tag hinter sich, kam die TT-Karawane müde aber glücklich in Pedraza an, alle durchfuhren ohne Kratzer das Tor zum Dorf und die engen Gassen

? glücklicherweise alles Einbahnstrassen ... anders würde dies auch so gar nicht funktionieren -

das Hotel empfing die Teilnehmer nach kurzem Fussmarsch (der Dorfparkplatz war am Rande des "Zentrums" ? zwei Gassen entfernt) mit warmer und gastlicher Atmosphäre, die in den wunderschönen und geschmackvoll eingerichteten Zimmern noch deutlicher zu spüren war - alle Teilnehmer fühlten sich auf Anhieb sehr wohl.

Es wurde kurz eingecheckt und die Zimmer wurden aufgesucht, man machte sich noch ein klein wenig frisch und schon ging es auch schon weiter ? die Verschnaufpause war ursprünglich ein klein wenig länger geplant gewesen, aber da die Tage zu dieser Zeit noch nicht allzu lang sind und wir noch eine Fahrt von knapp einer Stunde vor uns hatten, musste man sich ein klein wenig sputen.

Pedraza ist es kleines Dorf, welches man sich recht schnell ansehen kann, drum war die Besichtigung von Pedraza auf dem Weg zur Reservierung des Abendessens (Spanferkel ? darauf freute sich Moni bereits seit der Abfahrt in Deutschland ) recht schnell durchgeführt, der Regen hatten zwischenzeitlich übrigens aufgehört, dann kam es ...

...zum ersten Mal an diesem Tag:
Moni stand auf der Plaza Major und schwärmte: "Neeee, wat is dat schön hier! Warum bleiben wir nicht die 2 Wochen hier?"
... lachende Kommentar von Sandra. "DAS erzählt sie uns bestimmt jetzt jeden Tag!" - wenn sie gewusst hätte, wie Recht sie damit behalten würde ...





Eine Fahrstunde durch wunderschöne Landschaft später ? ausnahmslos alle wollten sich den Ausflug trotz Strapazen nicht entgehen lassen ? kamen wir an eine Schlucht, die Hoces del Rio Duratón (Schluchten des Flusses Duratón) mit der Ermita de San Frutos (Einsiedelei des Sankt Frutos), ein "Grand Canyon" in Spanien.

Der Fussweg tat allen gut, auch wenn der Weg zurück hoch zum Parkplatz ein klein wenig anstrengend ist. Streckenweise gibt es wunderbares Licht zum Fotografieren und Moni hört man erneut mehrmals seufzen "Ach neeee ? wat is dat schöööön...."

Kurz nach 19:00 Uhr sind alle wieder heil in Pedraza im Hotel angekommen und das Spanferkel quieckt schon laut. Die ausgehungerte TT-Karawane macht sich auf zum Abendessen und über das Spanferkel und das Lamm her



? das ein oder andere Glas Wein oder Bier wird getrunken und lautstark lamentiert, diskutiert, erzählt und gelacht ? scheinbar ganz untypisch deutsch, wenn man den Gesichtern der spanischen Gäste im Restaurant Glauben schenken kann ? irgendwie ist man das nicht so gewohnt...... offensichtlich hat sich die TT-Karawane bereits am ersten Abend zu Beginn der Rundfahrt durch das Herz von Spanien die südländische, spanische Lebensfreude angeeignet ...

Dafür, das man eigentlich einen anstrengenden Tag hinter sich hatte, findet die TT-Karawane erst spät das Bett, zunächst musste noch ein Absacker in einer Bar getrunken werden, die man jedoch erst nach kurzem Irrgang durch das "grosse" Pedraza gefunden hatte ? das kann halt schon einmal passieren, wenn man soooo leckeren Wein zu trinken bekommt... *hicks*

Kurz nach 23:30 Uhr, alle Teilnehmer werden nun dann doch müde und wollen ins Bett, und eine kurze "Diskussion" mit den Organisatoren später können diese sich durchsetzen und das Frühstück auf 08:30 Uhr festsetzen, schliesslich hat der nächste Tag mit der TT-Karawane eine Menge vor....