4 TTs auf Reisen durch Kastilien
oder: Spanien hautnah / 7. Mai 2003, 4ter Reisetag
von Andrea Pleikies
... Morgens um 09:00 Uhr erscheint die gesamte TT-Karavane pünktlich zum Frühstück, welches zugegebenermaßen nicht wirklich abwechslungsreich, aber dafür reichlich vorhanden war. Nach diversen Mega-Toast mit Käse, Schinken, Käse, Marmelade und zur Abwechslung wieder Käse reichlich gestärkt ging es um 10:00 Uhr endlich in die Stadt ...
Madrid wollte von uns erobert werden ...
Angeführt von unserem eigenen sehr kundigen Stadtführer Heiko ging es zunächst auf die Calle San Jerónimo, über die Puerta del Sol mit seinem Kilometer "0", von dem aus die Entfernungskilometer der Nationalstrassen in ganz Spanien gezählt werden, zur Plaza Mayor.
Hier wird von der TT-zu-Fuß-Karavane ein Münz- und Briefmarken-Laden heimgesucht. Moni bekommt Briefmarken von Caruso - ihr Lieblingssänger - als Motiv und andere haben sich die Vielfalt an EURO-Münzen angeschaut.
Von hier aus geht es weiter die Calle Mayor hinunter bis zur Catedral Nuestra Senora de la Almudena
... Nachdem nun die TT-zu-Fuß-Karavane die Calle Buen Suceso hinaufgelaufen war, wird das erste Mal die Madrider Metro bestiegen (die Füße waren es einem bereits dankbar) - die günstigen Preise sprengen fast schon das Vorstellungsvermögen - ungläubige Blicke beim Bezahlen einer 10er-Karte : ca. 3 EUR...
Die erste Station heisst Alonso Martinez, im Viertel St. Barbara und vom Hunger getrieben versucht die TT-zu-Fuß-Karavane die Cerveceria Alemana (Bar) zu finden, die Heiko aber trotz intensivster Suche nicht zu finden vermochte. Aus diesem Grund nimmt man die erst beste Bar ins Visier, die sich anbot (wie sich hinterher zeigte, ein absoluter Glückstreffer): Cerveceria Potsdam - ein Name den man sich merken sollte: super nette Bedienung (Chef persönlich), super lecker, super frisch, super schöne grün-karierte Papiertischdecken, super freundlich, keine Touristenfalle, eine absoluter Geheimtipp !!!

Nach einem genüsslichen Tapas-Mahl (mir läuft immer noch das Wasser im Mund zusammen ... schleck) machen sich bei dem einen oder anderen die ersten Lahmheitserscheinungen bemerkbar, aber nichts desto trotz muss es weitergehen, schliesslich gibt es noch eine Menge zu sehen.
Wieder gestärkt geht es gegen 15:00 Uhr mit der Metro weiter bei leichtem Nieselregen ( wie sollte es auch anders sein.... ) zur Plaza de Toros und dann geschah das, was Andrea sich nie hätte träumen lassen:
Beim Aufsteigen aus der Metrostation: die SONNE SCHEINT!, es zeigen sich die ersten Fetzen blauen Himmels - die Sonne brennt, es wird mit einem Schlag deutlich wärmer und Andrea konnte wieder lachen .... "
ja, genau, so stelle ich mir Spanien vor" .... ;-)
Und da war es wieder ....
Moni: "Nee, wat is dat schön....!"
Nach einer halben Stunde Fotostopp vor der Stierkampfarena geht es wieder weiter mit der Metro zu den schiefen Türmen von Madrid. Auch hier wird ein Fotostopp eingelegt und wie man den Gesichtern bereits ansieht ... die Füsse qualmen und die Stimmung in der TT-zu-Fuß-Karavane sinkt ein klein wenig (im TT wäre die Stadtbesichtigung sicherlich einfacher und vor allem bequemer gewesen
..... man möchte nur noch zurück ins Hotel

Um 16:00 Uhr geht es dann endlich zurück mit der Metro in Richtung "nächste Nähe Hotel", welches für Madrider Verhältnis ungefähr noch ein Fußmarsch von mindestens einer 3/4 Stunde bedeutet .... dies war Grund genug für einige Weggefährten einen Zwischenstopp nach 5 Minuten im Hard Rock Cafe zu machen - Sandra hat das Wasser schon in den Augen stehen - voller Ungeduld ist sie in 0,nix auf der Toilette und bekommt gar nicht mit, dass Heiko einen mittleren Anfall bekommt, weil man angeblich nur einen Tisch bei gleichzeitiger Speisenbestellung bekommt, ansonsten gibt es nur einen Platz an der Bar, die jedoch offensichtlich total besetzt war ....
2 Minuten später haben alle einen Platz ( mehr oder minder - Andrea muss sich zwischen Wand und Tisch auf ihren Stuhl quetschen ) an einem runden Tisch in der hintersten Ecke - aber die Blöße gibt man sich nicht .... unter dem Motto "Platz ist in der kleinsten Hütte!" lässt man sich das Bier bzw. das Milchshake schmecken und Moni und Albert haben innerhalb von 10 Minuten Familienzuwachs (Bärenfamilie) mit einem ehrgeizigen Ziel: "Save the Planet"

Um 17:00 Uhr geht es zurück zum Hotel - zu Fuß wohlgemerkt (die Füße stehen kurz davor, zu versagen) - allgemein ist die Moral fast am Boden, der Ehrgeiz noch weiter die Stadt zu Fuss zu erkunden tendiert gegen "0" .... Sandra verknackst sich noch fast die Haxen, doch endlich .... endlich um 18:30 Uhr ist die TT-zu-Fuß-Karavane wieder im Hotel, eine Pause ist jetzt bitter nötig, denn die Socken qualmen .... jedoch wird lediglich eine kleine Pause eingelegt, denn um 20 Uhr geht es doch glatt schon wieder weiter - auf zur Überraschung am Abend.
Es wusste keiner Bescheid, wie lange man nach der super heissen Metro-Fahrt mit Umsteigen noch laufen musste - zum Glück, denn ansonsten wären alle lieber hungrig ins Bett gegangen - selbst Heiko war noch nach über einem halben Kilometer gelaufener Strecke nach der Metro-Station davon überzeugt, nicht mehr als 400 Meter im Stadtplan gezählt zu haben
.... das Restaurant war noch immer nicht in Sicht ("es sind nur 400 Meter" - ich habe es noch wie heute im Ohr.... stöhn ). Aber als wäre dies noch nicht genug ... zur Abwechslung regnet es auch mal wieder und die Strasse hat eine leichte Steigung ....

Um 20:50 Uhr kommt die TT-zu-Fuß-Karavane endlich an: in einer Seitenstrasse befindet sich das gesuchte Objekt. RIBS - ein Restaurant, ähnlich wie das Road- Stop, wo sich Moni bei dem Vorbereitungstreffen für die Tour als Rippchen-Liebhaberin geoutet hatte - aus diesem Grunde wurde auch RiBS ausgesucht. Das Essen schmeckt allen, aber man hätte an diesem Abend auch ohne Probleme trocken Brot und Wasser als köstlich bezeichnet, so müde wie man jetzt war .... Gerd-Günter fand seine BABY-Ribs ein bisschen wenig [ diese Enttäuschung ist eigentlich etwas verwunderlich bei diesem Namen - die Redaktion schiebt dies einfach mal auf die Müdigkeit an diesem Abend... ;-) ]. Moni hat es heute Abend vorgezogen lieber keine Rippchen zu essen .... schade eigentlich ....
Knapp 1,5 Stunden später macht sich die TT-zu-Fuß-Karavane auf den Rückmarsch zur Metro-Station und damit auf den Heimweg zurück ins Hotel. Es regnet wieder ( wie sollte es auch anders sein ) - und merkwürdigerweise kommt den Beteiligten der Rückweg nicht mehr sooooooo lang vor, man findet sogar noch Zeit und Muße Nachtaufnahme von Madrid zu schiessen .... man nimmt es mit Humor, dass man an diesem Tag den absoluten persönlichen "Per-Pedes-Rekord" eingestellt hat - vermutlich liegt es allein daran, dass der Weg nun leicht bergab geht und das Bier aus Einmachgläsern recht gut geschmeckt hat ...

