4 TTs auf Reisen durch Kastilien
oder: Spanien hautnah / 9. Mai 2003, 6ter Reisetag
von Andrea Pleikies"Wer steht schon freiwillig morgens früh um 06:00 Uhr auf ... und was zum Teufel macht Andrea denn da auf dem Balkon ?" Diese Frage stellte sich Heiko am frühen Morgen des 09.Mai 2003, als er Andrea auf dem Balkon sah, wie sie die Kamera in Richtung des alten Stadtkerns von Toledo hielt und fleißig Fotos schoss. Als er jedoch mit noch halb geschlossenen Augen der Kamera-Richtung folgte, wusste er sofort, warum Andrea in der morgendlichen Kälte auf dem Balkon stand ...
er drehte sich kommentarlos um, um sich schnell etwas überzuziehen und dann ebenfalls mit der Kamera in der Hand auf den Balkon zu treten.

Nach einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstücks-Buffet [dieses Mal wörtlich zu nehmen ] kommt es pünktlich um 10 Uhr zur Abfahrt bei strahlend-blauem Himmel und herrlichem Sonnenschein.
Kaum 1,5 Stunden später wird ein TTankstopp eingelegt, bei dem Ralf Heiko´s Coupé als Spritschlucker bezeichnet - nur weil sein Roadster 5 Liter/400km (oder so ähnlich) weniger verbraucht hat ! Während die Coupé Fahrer ihre Klimaanlage mit Dach geniessen, entscheiden sich die Roadster-Fahrer zum ersten Mal in Spanien "oben ohne" zu fahren. Schnell wird die Sonnencreme herausgeholt, die Arme und Gesichter eingeschmiert und die Fahrt in Richtung NASA-Empfangsstation aufgenommen, deren Radar-Schüsseln gegen Mittag das erste Mal in Sicht kommen.

Die NASA hat die Mails zwecks Besuchstermin von Heiko angeblich nie bekommen und man renovierte ausserdem sowieso gerade das Besucherzentrum - mit anderen Worten: "Na dann halt nicht" , die Schüsseln sind auch ohne Führung von aussen sehr beeindruckend, so dass die TT-Karavane sich nach kurzem Aufenthalt und einem kleinen Sonnenbad später wieder weiter auf den Weg in Richtung El Escorial macht.
Von Weitem von der gegenüberliegenden Seite des Tales kann man das monumentale Gebäude bereits erspähen und bewundern. Hier gibt es einen Felsbrocken, welcher aussieht wie ein Stein-Thron, von hier aus hat bereits der Bauherr Phillip II. die Fortschritte beim Bau seines zukünftigen Königssitzes beobachtet ... [ so sah der Stein auch aus ... ]. Leider befanden sich an diesem Aussichtspunkt zur selben Zeit mindestens zwei spanische Grundschulklassen ... den Lärmpegel und das Gewusel braucht man nicht wirklich weiter beschreiben ... schade eigentlich
Kurz nach Mittag kommt die TT-Karavane in El Escorial am Hotel an, die Suche war kürzer als befürchtet und auch die TT-Lieblinge bekommen einen schönen kühlen Tiefgaragenplatz.
El Escorial ist berühmt als ehemaliger Wohn- und Regierungssitz Phillip II. (1527 - 1598), auch der Umsichtige genannt, der die europäische Geschichte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts geprägt hatte.
Also es gab jede Menge zu sehen, drum musste man sich vorab zunächst in der nahegelegenen Bar mit Tapas und Bier stärken. Andrea versteht den Kellner falsch als sie ein Bier bestellt, ist total irritiert und dachte, der Kellner wollte ihren Namen wissen und nennt ihn auch noch ( dabei fragte d er Kellner eigentlich nur nach dem Namen des bestellten Biermixgetränks > Shanty = Bier+Fanta Zitrone ) ... Ach du je, wie peinlich ... und schwört sich in diesem Moment nie wieder ein Wort Spanisch zu sprechen ...


El Escorial, eigentlich ein Kloster - Phillip war seeeehr katholisch, bietet jede Menge geschichtsträchtiger Exponate. Es gibt vielfach noch vollständig erhaltene Überbleibsel der damaligen Zeit und auch das Pantheon, wo bis in die heutigen Tage die Könige Spaniens luftgetrocknet (die Grossmutter des frisch vermählten Felipe liegt dort aktuell zum Trocknen ) , dann beerdigt und in Sakophargen bis unter die Decke gestapelt sind
Abgesehen von einer kleineren, teilweise etwas lauteren und mit einer Menge von schwer gestikulierenden Handbewegungen verzierten Meinungsverschiedenheit mit einer örtlichen Aufsichtsperson, die hartnäckig darauf bestand die Eintrittskarte von Heiko und Andrea nochmalig zu kontrollieren (am Eingang der Bibliothek - Heiko und Andrea waren zunächst absolut der Meinung, die Eintrittskarten bei den eingeschlossenen Rücksäcken gelassen zu haben ... Andrea stellte dann letztendlich fest, dass diese doch in Ihrer Hosentasche waren ) war dies ein durchaus harmonischer und auch lehrreicher Nachmittag.
Nach der fast 3-stündigen Besichtigung gibt es noch genügend Zeit die qualmenden Socken zu lüften, bis es gegen 20:30 Uhr auf die Suche nach einem Restaurant geht. Das eingeplante Restaurant neben dem Hotel hat leider geschlossen und weite Wege wollte man an diesem Abend nicht mehr machen ... drum erkundigt sich Heiko nach einer Alternative, die auch schnell gefunden wird - die Wegbeschreibung und Empfehlung kam schnell von der Rezeption des Hotels (das empfohlene Restaurant gehört wie vieles im Ort zu unserem Hotel ... ). Aus Erfahrung wird man ja bekanntlich klug (man erinnerte sich an die Prognose der Wegstrecke und deren Dauer in Madrid zum RIBS ... "es sind nur 400 m ..." ), drum verweigerte Heiko vehement jegliche Wegstrecken- längenangaben ... ( Anm. d. Redaktion:" Puh, was für ein Wort!") Es stellte sich jedoch recht schnell heraus, dass das Restaurant sehr nah und ein absoluter Geheimtipp war: super lecker, günstig und mit einem Top-Service. Gegen 23:00 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg zurück ins Hotel. Auf dem Weg werden dem einen oder anderen nochmals nahgebracht, wie man sich bei hiesigen Zebrastreifen verhalten sollte: einfach sich trauen und laufen und vor allem Entschlossenheit zeigen ...! Kommentar von Ralf: "immer schön den Arm nach vorne strecken beim Überqueren der Strasse, damit man den Jeweiligen einfacher unter dem Auto hervorziehen kann.." ... na denn! Ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes gab es dann noch auf dem Kreisverkehr kurz vor unserem Hotel, als ob es extra für uns angefertigt worden wäre (der Kreisverkehr war brandneu) ... seht selbst:
Kurze Zeit später sind alle reif fürs BeTT und verschwinden schnell auf Ihre Zimmer ...
