4 TTs auf Reisen durch Kastilien
Avila ... oder Das blinde Vertrauen auf die Navigation / 11. Mai 2003, 8ter Reisetag
von Andrea PleikiesAn diesem Morgen ging es zunächst einmal zur Abwechslung zu Fuss auf Entdeckungsrundgang durch Segovia. Um 10 Uhr, nach einem umfangreichen Frühstück, macht sich die TT-Karavane auf, den Alcazar (die örtliche Festung) zu stürmen, zu besichtigen und zu ersteigen.


Der Alcazar ist eine Burg am Fusse des Stadtkerns, bequem vom Hotel aus zu Fuss zu erreichen - es geht immer schön bergab - das Wetter ist einfach toll, der Himmel strahlend blau und die Strassen zu dieser frühen Uhrzeit noch recht leer ? bergab ? hätte eigentlich für den einen oder andern eine Warnung sein sollen ? denn irgendwann muss man ja auch wieder bergauf gehen...
Die TT-Karavane tut gut daran, an diesem Morgen bereits so früh unterwegs zu sein, denn so konnte sie sich den Alcazar in Ruhe anschauen und auch gemütlich die Stufen [ach du je ? schooooon wieder Stufen ? es waren genau 152 Stück! ] hoch zur Aussichtsplattform auf dem Dach erklimmen - ein jeder, der es gewagt hat wurde mit einem grandiosen Blick in die Umgebung und auf den historischen Stadtkern von Segovia belohnt ? *seuftz*? und es blieb auch noch genug Zeit, um das eine oder andere Beweisfoto zu schiessen.

Kaum eine Stunde und 152 Stufen - rauf und auf der anderen Seite wieder herunter - später machte sich die TT-Karavane auch schon wieder auf den Rückweg ins Hotel. Die Strassen wurden zunehmend voller von Touristen (schliesslich war es Sonntag und Segovia ein beliebtes Ausflugsziel) Heerscharen von Menschen kamen der TT-Karavane auf ihrem beschwerlichen Weg [Anmerkung der Redaktion: der Autor neigt an dieser Stelle ein klein wenig zu Übertreibungen ? ] wieder bergauf zum Hotel entgegen , auch die Temperatur stieg an - in der Sonne wurde es langsam aber sicher ein klein wenig heiss. Ein Teil der TT-Karavane, u.a. Heiko und Andrea, macht kurz vor dem Hotel einen kleinen Abstecher in die Kathedrale von Segovia, die nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt liegt, in der gerade eine Ausstellung über das "Leiden Christi" [neeeein, damit ist nicht ein TT-Fahrer gemeint, der einen Kratzer an seinem Liebling entdeckt hat ] stattfindet. Exponate aus ganz Spanien, die bereits um diese Uhrzeit eine grosse Anzahl von Besuchern anzieht, sind hier zu sehen und wie sich bald herausstellen sollte, ist die Route durch die Ausstellung strikt festgelegt - Versuche der TT-TTeil-Karavane, diese Route zu umgehen um wieder am Eingang herauszukommen [wäre zumindest der direkte Weg zum Hotel gewesen - schliesslich wollte man ja auch seinen Tagesplan nicht durcheinander bringen? die Abreise aus Segovia sollte ja schon bald sein] wurden vom örtlichen Personal strikt untersagt. Da half auch kein lautes Lamentieren und Diskutieren - man war gezwungen durch die gesamte Ausstellung zu gehen und am ganz hinteren Ende an der Rückseite der Kathedarale den regulären Ausgang zu benutzen. Das hiess mit andern Worten bei der Mittagshitze schon wieder bergauf im Lauftempo zum Hotel - mir läuft heute noch der Schweiss?

Diese und andere Motive sind im ersten TT ( Heiko + Andrea ) auch daran Schuld, dass man unverrichteter Dinge an einer Waschbox vorbeifährt, da die beiden nur Augen für mögliche Fotomotive haben - und für sich selber - dies war aber schon ein klein wenig ärgerlich, schliesslich sind solche lackschonenden Waschboxen nun auch nicht wirklich häufig auf dem Land (und vor allem in Spanien) zu finden.

Gegen 14 Uhr hat die TT-Karavane den Stadtkern von Avila vor Augen und wie immer voller Urvertrauen auf die Navigation kreisen die TT´s vor der imposanten und bis in die heutigen Tage komplett erhaltenen Stadtmauer Runde für Runde [bis auch der letzte den Weg auswendig konnte ], um endlich die Einfahrt in die Altstadt zu finden.
Die Einfahrt, die immer wieder auf ein Neues von der freundlichen navigierenden Dame genannt wurde, stellte sich immer wieder als Sackgasse heraus, deren Einfahrt aus der Sicht der TT´s nicht erlaubt ist bzw. war - vielleicht hat sich dies ja mittlerweile geändert ? irgendwann wurde es Heiko zu bunt und er nimmt todesmutig die erst beste Einfahrt, die uns erlaubt war ? und siehe da, es geht auch ohne Navi ?
Eine viertel Stunde später ist das Hotel endlich erreicht ...
der angeblich ausreichend vorhandene Parkraum vor dem Hotel erweist sich als normaler öffentlicher Parkplatz, der jedoch überfüllt ist ? Nach kurzer Rücksprache entscheiden sich die Fahrer kurz auszuladen und dann die TT´s in der sicherer erscheinenden Tiefgarage vor der Stadtmauer [diese hat man bei der vorherigen Irrfahrt bereits mehr als ausreichend gesehen und für gut befunden ] zu parken. Die Frauen hingegen lassen sich in der Zwischenzeit die Zimmer zeigen und verfrachten die Gepäckstücke in die selbigen.
Kurze Zeit später erscheinen auch die Männer wieder im Hotel, nach kurzer Besichtigung der Zimmer - welche von allen als sehr gut und sehr angenehm empfunden werden [wenn man einmal von den schmalen/kurzen Himmelbetten absieht] - geht es zur Erkundung des Stadtkernes und der Stadtmauer. Wie es sich gehört und wie es auf der Reise mitlerweile mittags zur Tradition geworden war, darf natürlich eine Besichtigung des örtlichen Tapas + Bier-Anbieters nicht fehlen.

Bedauerlicherweise gab es im Hotel, welches ein sehr schön anzusehendes Restaurant mit alten Rüstungen und Bildern hatte - fast wie in einer alten Burg ? (halt alten Gemäuern entsprechend) hatte selber an diesem TTag Ruhetag statt Essen...
Gegen 19 Uhr geht es dann zum Abendessen in ein nettes kleines Restaurant, welches Heiko + Andrea sich vorher haben empfehlen lassen, in dem man dann auch entsprechend gut bewirtet wurde.
Wie an so vielen anderen Tagen, ging auch dieser ereignis- und lehrreiche Tag in Spanien wenig später gegen 22 Uhr für die TT-Karavane zu Ende und auch an diesem Tag durfte das übliche Bier bzw. Kaffee zum Ausklang des Tages auf dem örtlichen Plaza Major nicht fehlen. Heiko + Andrea gehen noch abschliessend zum Fotografieren bei Nacht vor die Stadtmauer, um selbige aufzunehmen und nehmen einen weiteren unvergesslichen Eindruck mit nach Hause ...