Grauer gegen EC-Karte

Der Umtausch eines Führerscheins von 1966 gegen einen von 2004


Unhandlich war er ja, der große Graue. Jeder hatte so seine eigenen Probleme und Erfahrungen mit ihm. Unglaubliche und grottenhässliche Exemplare kamen an die Sonne, wenn es um "Zeig mal Deinen!" ging. Es war schon interessant, wie und wo die Leute ihren "Lappen" hervorzauberten. Und immer war es der gleiche Anblick: Die Dinger waren grundsätzlich zigmal geknickt! Auseinandergefaltet waren die Buchstaben an den Knickstellen wie wegradiert und der Schein hing wie ein nasses Fensterleder von den Fingern, gebraucht eben.
Es waren auch Kaluppen darunter, die den einen oder anderen Waschgang überstanden. Sauber waren sie dann zwar - dafür die aber Schrift fast unleserlich.
Den Grauen in die neuen, kleinen Brieftaschen unterzubringen, war fast unmöglich. Zum Glück musste man ihn ja nicht so oft ziehen.

Irgendwie beschäftigte ich mich innerlich schon länger mit dem Umtausch "aus Alt mach Neu". Nur mit der Umsetzung haperte es, weil ich nie den richtigen Zeitpunkt fand. Mal kam mir etwas dazwischen, mal hatte ich keine Lust - mir fielen immer andere Ausreden ein.

Dann aber, irgendwann, packte ich das Ding bei den Hörnern und der Führerscheintausch nahm Formen an. Die Stadt Köln machte damals ihren Bürgern in einer Sonderaktion den Tausch "Grau gegen EC-Karte" schmackhaft. Vor dem neuen Rathaus in Deutz richteten sie ein mobiles Büro ein, das dann auch verbraucherfreundlich bis 19 Uhr geöffnet war. Die drei Mädels vom Amt, die die mobile Station bevölkerten, pinselten dann auch was das Zeug hielt, um die Warteschlange abzuarbeiten. Kurz vor sieben am Abend waren dann alle Umtauschwilligen bedient und verschwunden. Auch ich unterschrieb meinen Antrag und zahlte die geforderten 24 Euro.

Führerschein Alt und Neu

So, einige Tage später konnte ich meinen Neuen im Bezirksrathaus Porz abholen. Skeptisch beäugte ich die Karte. "Ist ja ein bisschen klein geraten … Man hat ja gar nichts mehr in der Hand. Aber ich werde mich schon noch daran gewöhnen. Zwangsläufig. Die meiste Zeit ist er ja in der Brieftasche", sinnierte ich.

Eine reale Nutzung findet eher selten statt. Aber man muss ihn haben - wenn man fahren möchte. Mir gefällt trotz allem, dass der Neue klein und handlich ist und in jedes Portemonnaie und in die noch so kleine Brieftasche passt.

Wie die meisten (Älteren) werde ich mich schwerlich an die ABC-Klassen gewöhnen können. Hier eine kurze, nicht vollständige, Übersicht bezüglich der Klassenumschreibung

Eine kleine Übersicht der Europäischen ABC Führerscheinklassen:
Die Benennung der Fahrerlaubnisklassen nach dem Schema ABC ist in der EU nun einheitlich.
Eine Grobstruktur mit einigen Merkhilfen:
  A     bedeutet Motorrad; früher Klasse 1
  B     bedeutet Pkw; früher Klasse 3
  C     bedeutet Lkw; früher Klasse 2
  D     bedeutet Bus; früher KOM-Schein
  E     bedeutet Anhänger; Anhängerklassen gab es früher nicht.
  M     [wie Moped] für Kleinkrafträder, Mokicks, Roller bis 45 km/h,
  L     [wie Landwirtschaft] für Zugmaschinen bis 32 km/h und
  T     [wie Traktor] für große Zugmaschinen.

Hie findet man weitere, detailierte Informationen zu den Euro-Führerscheinklassen und der Änderung Alt auf Neu.

    Die EU führerscheinklassen