TT@WEST! Adventtour 2005

Mitfahren wollen viele, aber einige können aus Zeitgründen nicht dabei sein. Letztendlich verbleiben 15 Community-Teilnehmer, die sich auf den Weg in den Süden machen. Ziel der diesjährigen Adventtour ist das Schlosshotel Mespelbrunn in unmittelbarer Nähe des gleichnamigen Schlosses. ES ist Eiskalt!! / © k-poll.de

Während die jüngere Generation noch etwas für das Bruttosozialprodukt tut, sind die Älteren, - Jürgen, Udo, meine Wenigkeit, nebst unseren CHs - zur selben Zeit schon auf Achse. Treffpunkt um 13 Uhr ist der Rastplatz Ohligser Heide. Wir Kölner stoßen im Königsforst (ebenfalls ein Rastplatz bei Köln) dazu. Drei TTs auf dem Weg in die Vorweihnachtszeit - ganz ruhig und gemütlich, im Sinne von Weihnachten eben. Böse Zungen behaupten sogar, dass Jürgens TT nur ganze vier Liter auf 100 Kilometern schluckt, so besinnlich verläuft die Fahrt.

Kurz nach 18 Uhr erreichen wir Mespelbrunn. Jetzt noch vier Kilometer quer durch den Ort, einmal links abbiegen und schon sind wir am Zielort.



Wir müssen unser Gepäck über viele Treppen und durch viele Türen schleppen, bis wir in unseren Zimmern sind. Jetzt erst einmal ein kühles Bier ... Nach und nach trudeln die restlichen Westler ein.

Gegen 19 Uhr endlich können wir uns auf das "Gänse-Menü" stürzen. Wir sind hungrig von der langen Fahrt. Uns läuft das Wasser im Munde zusammen: Feldsalat in Himbeervinaigrette mit Speck und Croutons - Gänsebraten an Apfelrotkohl und fränkische Klöße - Rumpflaumen mit Walnuss-Eis. Der krönende Abschluss des Menüs, wegen der Verdauung und für die innere Wärme, kommt der Sautropfen (Hochprozentiges) auf den Tisch. Und davon gibt es jede Menge. Es ist wieder einmal ein gemütlicher Abend mit netten Leuten.



Nach dem Frühstück am Samstagmorgen ziehen wir uns warm an, denn draußen ist es schweinekalt. Väterchen Frost hat in der letzten Nacht die Gegend unsicher gemacht. Minus x Grad in echt, von der gefühlten Temperatur ganz zu schweigen! Die Pflicht an diesem Morgen ist das Scheiben-frei-Kratzen an unseren Autos. Dann erst kommt die Kür … Nach dieser schweißtreibenden Arbeit legen wir freiwillig noch einen drauf, da wir gerade so gut im Training sind: Wir entscheiden uns für einen Spaziergang zum Schloss! Dauer des Fußmarsches für eine Strecke: Zweieinhalb Minuten.

Wir haben alle wieder den Durchblick, auch der Fahrer des Wagens mit dem Stern. Die Autoscheiben sind eisfrei und die Sonne strahlt nur so vom Himmel. Wir wollen nach Aschaffenburg, zum P&R-Parkplatz. Die Strecke dorthin ist wunderschön, wir fahren über Landstraßen durch den Spessart. Auf dem Parkplatz angekommen, haben wir einen guten Blick auf das Schloss Johannisburg. Karl Braun meldet sich übers Handy und lädt uns zu Kaffee und Kuchen nach Großostheim ein. Wir müssen nicht groß abstimmen, um diese Einladung anzunehmen. Vor uns liegt ein Fußweg von 10 Minuten bis zum Schloss und dem dortigen Weihnachtsmarkt - das schaffen wir kräftemäßig.



Stadt und Leute sind in Weihnachtslaune. Nirgendwo ist Hektik. Alles ist vorweihnachtlich und friedlich. Selbst das Wetter spielt mit. (Sonne tut der Seele immer gut.) Die einen trinken Glühwein, der Kälte wegen. Die ganz Harten greifen zum eisgekühlten Prosecco. Wieder andere verschwinden in einem Café, wegen der angenehmen Raumtemperatur, der Rest flüchtet in eine Kirche (Gründe unbekannt). So hat jeder Gelegenheit, die Stadt auf seine Weise zu erkunden - begeistert sind sie schlussendlich alle. Aschaffenburg ist einen Besuch wert, ob im Sommer oder zur Weihnachtszeit. Es lohnt sich allemal.

Obwohl wir in alle Winde verstreut sind, zum abgemachten Zeitpunkt sind wir alle wieder zusammen. Keiner ist abhanden gekommen.

Jetzt müssen wir dringend nach Großostheim. Trotz Zeitnot: Eine Ehrenrunde über den Aldi-Parkplatz des Ortes muss sein! Ich muss unbedingt noch telefonisch die genaue Adresse von Karls guter Stube erfragen, in der wir erwartet werden. Beim ersten Telefonat haben wir die nicht so richtig mitbekommen … Es gibt nichts, was wir nicht finden würden! Und sei es eine Straße irgendwo in Großostheim. Nach Art des Hauses "machen wir dicht" - die Kolpingstraße gehört uns! (Tut uns leid, Ihr Nach-uns-Parker, aber dafür sind wir nun einmal bekannt!)



Karl, wir kommen! Wir gehen in die gute Stube mit dem großen Tisch. Jürgen, der Jungkonditor, lässt es sich nicht nehmen, aus jedem der beiden Kuchen jeweils 16 Stücke zu schneiden. (Er kann aber weitaus mehr, als Kuchenstücke zu schneiden!) Beim Plauschen über Gott und die Welt und das Motorradfahren vergeht die Zeit viel zu schnell. Schade, aber wir müssen aufbrechen, ob wir wollen oder nicht. Vor uns liegt ein weiter Weg. Es gibt keine große Verabschiedung, da wir in Kürze zum gemeinsamen Essen im Schlosshotel verabredet sind.

Ein Blick auf die Abend-Menükarte lässt unsere Herzen höher schlagen. Wildschweinterrine an buntem Salatbouquet - klare Brühe mit Einlage - Schweinefilet am Stück gebraten mit mildem Pfefferrahm, dazu Marktgemüse und Kroketten - Parfait nach Art des Küchenchefs. Mit Wein, Bier und Sautropfen geht es weiter, bis alle in ihren Zimmern verschwinden.

Am Sonntagmorgen das gleiche Spiel wie gestern: Die einen nehmen ihren Eiskratzer, die anderen das Auftauspray … Wieder beginnt ein wunderschöner Tag im Spessart. Nach dem Frühstück packen wir unsere Koffer und bezahlen die Rechnung.

Ein Besuch im Automuseum "Rosso Bianco" in Aschaffenburg steht auf unserem Plan. Das Museum ist in einer nicht beheizten und ehemaligen Fabrik untergebracht. Grund genug, einen Pullover mehr anzuziehen. Zwei unserer Mädels entdecken dann auch ziemlich schnell einen Heizlüfter für sich. Für die innere Wärme gibt es heißen Kaffee. br>


Wir Jungs haben damit weniger Probleme. Wir begutachten lieber die dort abgestellten Schätze in Originalgröße und keiner von uns kann verbergen, wie die Augen immer größer und strahlender werden. Einer, in einer gelben Jacke, kniet sogar vor einem der wunderschönen Oldtimer … Wir, das männliche Geschlecht, sind schlicht und ergreifend begeistert.



Monika bekommt noch schnell eine "Rosemeyer-Studie" und ein Oldtimer mit Stern wird seine neue Heimat in Luxemburg finden. Ach so, ich sollte noch erwähnen: Beide Autos sind leider nur Modelle. Leider.



Nach der ausführlichen Besichtigung des Museums und einer nicht enden wollenden Verabschiedung fahren wir zusammen vom Parkplatz in Richtung Autobahn. Laut späterem, positivem Feedback im Forum hat das Treffen in Aschaffenburg allen gut gefallen. DAS wiederum freut "Die von der rechten Rheinseite".

Albert * Dezember 2005 / Redaktionell überarbeitet von Ute Z.