Da simmer dabei!



Was haben wir gelernt?
Alles, was man in Köln dreimal tut, wird zur Tradition!

Verabredet waren wir - schon fast traditionell - um 17 Uhr in der urigen Kölner Kneipe "Zur Guten Quelle". Ein wahres Juwel aus alter Zeit, an dem die Modernisierung einen Bogen gemacht hat. Innen ziemlich klein, mit alten Original-Bildern an den Wänden. Wie aus einem Film vergangener Tage. Urgemütlich eben. Und beinahe wären wir dort hängen geblieben …

Die Zeit drängte. Wir mussten mit fliegenden Fahnen das Schiff erreichen. Aber so hurtig nun auch wieder nicht, dass der Luftzug unsere enorm großen Silvesterfackeln, die wir zu unserer Erleuchtung durch halb Köln schleppten, löschte.

Als wir aufs Schiff aufgesprungen waren, erfolgte die Einweisung an den Rettungsgeräten (Schwimmwesten, Rettungsinseln usw.)
Wir nahmen unsere Plätze ein. Nach dem Begrüßungstrunk kam umgehend das Kommando: FASTEN SEAT BELT!



Das Surren der Schiffsmotoren steigerte sich turboartig. Dann der Kickdown! Der Schiffsbug hob sich aus dem Wasser - wir wurden ins Gestühl gepresst. Die Kölner Altstadt flog nur so an uns vorbei. Die Krawatten der Herren standen waagerecht in der Luft. Einige Sektflaschen entkorkten sich von selbst.

Da wir den Jahreswechsel nicht in der Schweiz, sondern in Köln feiern wollten, drosselte der Captain die Geschwindigkeit. Nun gleiteten wir über den Rhein.

Büfett-Eröffnung. Die Speisen eine Augenweide. Und lecker! Unter anderem bereicherte ein Hirschgulasch die meterlange Tischplatte.
Ein Herr aus unserer Feinschmecker-Riege hatte das Geweih erwischt. Sagt er. Ein anderer Herr labte sich gnadenlos am Nachtisch. Wegen seiner schlechten Kindheit. Sagt der, mit dem Geweih auf dem Teller.



Der Countdown lief. Null Uhr. Ein apokalyptisches Feuerwerk der Superlative. HÖLLE - HÖLLE - HÖLLE!
Und wir mittendrin. Auf dem Rhein. Den Dom vor Augen.
Tausende Menschen tummelten sich auf den Brücken und Uferpromenaden. Heulende Schiffssirenen und das Glockengeläut der umliegenden Kirchen vereinten sich zum Neujahrskonzert.

Die Party auf dem Schiff ging weiter. Bis zwei Uhr. Dann sollten wir nach Hause. Wir? Nach Hause? Wohlmöglich noch ins Bett? Niemals! Außerdem hatten wir den "Abend" noch nicht auf unsere Weise ausklingen lassen ...

Da simmer dabei! Dat is pri-i-ma! VIVA COLONIA
Wir lieben das Leben… Alles wat mer krieje künne, nemme mer och mit,
weil et jede Augenbleck nur einmol jitt…
Oder so ähnlich.

HAPPY NEW YEAR 2006!!!



An dieser Stelle noch einmal ein großes und herzliches Dankeschön an Monika und Albert.

Danke für Eure Gastfreundschaft. Danke, dass wir Euer Haus zu dem "unseren" machen durften, und danke überhaupt.

Danke Petra und Jürgen für die Glücksbringer. Und Jürgen: Danke für Dein permanentes Solo! SO laut war es. Und SO schön! Wir werden noch lange daran zehren ...!



Danke Beate und Roger, Gästehaus "Zur Guten Quelle" in Köln, für alles.

Ute Z. / Wesel

Erstveröffentlichung in der TT@WEST! GazeTTe
Köln * 1. Januar 2006